Wenn die Atmung im Frühling erwacht

von Sarah Kausch

Inzwischen haben wohl die meisten von euch die Tristesse des Winters hinter sich gelassen!

Letztes Mal fragte ich euch, was ihr mit der Adventszeit verbindet. Heute frage ich euch, was ihr mit dem Frühling gedanklich verbindet?

Wurde das Fahrrad schon wieder entstaubt und aus dem Keller hochgetragen? Ist der Frühjahrsputz schon erledigt, um die inzwischen häufiger hinter den Wolken vorkommenden Sonnenstrahlen durch die verpeekten Fensterscheiben zu lassen?

Noch nicht? Dann wird’s aber Zeit!

Stimmkontor Hannover - Event

Nicht nur die Flora und Fauna wird wieder aktiver, auch wir dürfen das gerne werden, um die Weihnachtskilos wieder loszuwerden.

Stellt euch vor, ihr macht einen Spaziergang: Was seht oder riecht ihr? Nehmt euch kurz eine Minute!

Na? Macht das nicht neugierig, es direkt einmal auszuprobieren, was ihr davon wirklich sehen oder riechen könnt und sich, sobald ihr fertig gelesen habt, vor die Tür zu begeben?

Atmet beim Umhergehen und Beobachten der Umwelt bewusst durch die Nase. Spürt, wie der noch kühle Wind euer Gesicht entlangstreicht und wie die Sonnenstrahlen dezent eure Haut wärmen.

Schon eine halbe Stunde später fühlt ihr euch im besten Fall agil, belebt und die Lunge gut durchlüftet.

Genau so, wie es sich für den Frühling und auch insgesamt gehört. 🙂

PS: Achtung! Schmetterlingsgefühle- und Pollen-Gefahr!

Stimmkontor Hannover - Repertoire

Auch Hans Manz hat sich von dieser wunderbaren Jahreszeit inspirieren lassen und ein Gedicht verfasst, welches ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.

Frühling

Die Knospen knospen und sind schon wach,
die Keime keimen noch schüchtern und schwach,
die Weiden weiden das Gras ab am Bach.

Die Bäume baumeln (das ist ihre Pflicht),
Die Sträucher straucheln im Dämmerlicht,
die Stämme stammeln ein Frühlingsgedicht.

Die Hecke heckt neue Streiche aus,
der Rasen rast wie rasend ums Haus,
der Krokus kroküßt die Haselmaus.

Die Drossel erdrosselt den Regenwurm,
das Rebschoß erschoß nachts die Reblaus im Turm,
drum erlaubt sich das Laub ein Tänzchen im Sturm.

Es himmelt der Himmel ein Wölklein an,
es windet der Wind sich durch Löwenzahn,
und bereits blättern Blätter im Sommerfahrplan.