Kontaktgranulom der Stimmlippen

Ein Kontaktgranulom ist eine gutartige, entzündliche Gewebeveränderung im Bereich der hinteren Stimmlippen. Es entsteht durch wiederholte Reizung, mechanischen Druck oder chemische Einflüsse – häufig in Kombination mit stimmlicher Überlastung und Reflux (Rückfluss von Magensäure). Auch nach längerer Intubation, bei chronischem Husten oder starker Pressstimme kann sich ein Kontaktgranulom entwickeln.

Betroffene berichten oft über Heiserkeit, Räusperdrang, ein Fremdkörpergefühl im Hals oder stimmliche Ermüdung.

Behandlung – konservativ vor operativ

Die Therapie eines Kontaktgranuloms setzt in den meisten Fällen zunächst konservativ an:

  • Stimmtherapie mit Fokus auf Druckabbau, ökonomische Stimmgebung und Atem-Stimm-Kopplung
  • Refluxbehandlung durch Medikamente und Ernährungsumstellung
  • Verhaltenstraining, um Räuspern und Pressen zu reduzieren

Eine Operation erfolgt nur, wenn das Granulom trotz konsequenter Therapie bestehen bleibt – und auch dann nur in Kombination mit anschließender Stimmtherapie, um Rückfälle zu vermeiden.

Meine Arbeit mit Patient*innen

Ich begleite Menschen mit Kontaktgranulomen sowohl während der konservativen Behandlung als auch nach einer Operation, um die Stimme schrittweise zu entlasten und neue Fehlbelastungen zu vermeiden. Ziel ist eine gesunde, tragfähige Stimme, die ohne Druck und Anstrengung funktioniert.

Gerade in Kombination mit einer konsequenten Refluxtherapie und gezieltem Stimmtraining lassen sich bei Kontaktgranulomen häufig sehr gute Ergebnisse erzielen – oft kann eine Operation dadurch sogar vermieden werden.