HAMSS 2023

von Hannah Scholz

Der Himmel ist hamburgisch grau- blau, Frühling liegt in der Luft; wir trinken im Garten hinter dem Erika-Haus einen Kaffee, im ersten Stock singt sich ein Tenor für den anschließenden Meisterkurs ein: Wir sind mal wieder auf dem HAMSS.

Wir, meine Kolleg*Innen und ich aus dem Stimmkontor, genießen jedes Jahr den fachlichen Input der Vorträge und den kollegialen Austausch.

Auch dieses Jahr konnten wir wieder Vorträgen lauschen und unser Wissen vertiefen; diesmal mit den Schwerpunkten Atmung -Stimme, sowie Resilienz im Therapiealltag. 

Highlight war für mich dieses Jahr der liebevoll vorbereitete und strukturiert vorgetragene Beitrag von Ina Kimmel zum Thema „Resilienz im Therapiealltag“, aus dem wir sehr Konkretes mitnehmen konnten: Eine kleine Schachtel mit Symbolen, die uns an unsere eigenen Ressourcen wie zum Beispiel unsere Fähigkeit, Krisen zu meistern oder auch die Möglichkeit zur Abgrenzung erinnern. Aber auch die Gewissheit: Es ist ein „Akt der Professionalität“ als Therapeut*In auf sich zu achten.

Ebenso spannend war der Vortrag von Prof. Malte Kob aus Detmold, der ein neuartiges Verfahren zur Messung der akustischen Impedanz des Ansatzrohres vorstellte und Gelegenheit zum Ausprobieren gab. Super für uns (Physik-)Laien erklärt, anschließend in lockerer Atmosphäre praktisch angewandt – Selten hat Physik so viel Spaß gemacht!

Überhaupt ist dies eine der absoluten Stärken des HAMSS. Komplexe Zusammenhänge werden auf verständliche Art und Weise erklärt, man kann in andere Arbeitswelten eintauchen und ist im interdisziplinären Austausch. Bisweilen hätte man sich beim facheigenen Thema Atem/Stimme gewünscht, tiefer in die Themen einzutauchen – der Vortrag „Die Atempause – Ergebnisse einer Querschnittstudie“ von Christin Müller bildete hier die wohltuende Ausnahme.

Auch der Vortrag zum „Voice-Deepening“ von Prof. Markus Hess ermöglichte einen kurzen aber spannenden, anschaulich aufbereiteten Einblick in ein uns bislang unbekanntes Feld der Phonochirurgie.

Ansonsten genossen wir vom Stimmkontor bestes Essen im Hamburger Portugiesenviertel inklusive Austern und Datteln im Speckmantel (mein persönliches kulinarisches Highlight). Wir tranken einen Rioja, von dem man keine Kopfschmerzen bekommt (auch dies eine wichtige Erkenntnis des Kongresses), und nicht zuletzt fanden meine Kollegin Sarah und ich heraus, ob man die fahrende Rolltreppe am Eppendorfer Baum auch entgegen der Fahrtrichtung hinunterlaufen kann (kann man, mit genug Rioja im Blut).

Stimmkontor Hannover - Ausflug

Die beispielhafte Organisation des HAMSS (Danke, Jale Papila  und das Team des Medical Voice Centers Hamburg), die auch Zeit lässt, mit KollegInnen ins Gespräch zu kommen, eine überdurchschnittlich gute Verpflegung in den Pausen, die insgesamt sehr herzliche Atmosphäre, all das schafft einen in sich stimmigen, runden Kongress. Wir hatten ein wunderbares Wochenende und freuen uns schon auf den HAMSS 2024.