ESTILL – ein persönlicher Erfahrungsbericht von Sarah Kausch


Ich bin wirklich sehr neugierig auf die Fortbildungstage gewesen, denn ich fragte mich zuvor, wie ich es denn anstellen soll, gezielt einzelne Muskulaturen des Kehlkopfes und Umgebung anzusteuern.
Innerhalb der intensiven fünf Tage konnte ich dann nach und nach feststellen: Hey, das klappt ja wirklich! Und auch der Muskelkater an Stellen des Halses, wo ich ihn zuvor noch nie so bewusst gespürt habe, hat mir die Antwort gegeben.

Besonders die Arbeit mit Vorstellungsbildern war äußerst hilfreich, um die muskulären Einstellungen der vorgenommenen Stimmqualität zu finden, wenn die kinästhetische Wahrnehmung an ihrem Limit angekommen ist. Auch ein Spiegel erachtet sich als äußerst hilfreich.
Mickey Mouse? Weinerliches Kind? Donald Duck? Partygast? Kobra? Na klar! Nun weiß ich, wie viele Prisen ich z. B. von Gaumensegelaktivität, Kehlkopferhöhung oder -senkung und vielem anderen in den Suppentopf geben darf, um einen gewollten Klang zu erreichen. Teilweise war es anstrengend und ich bin an manche Grenzen gestoßen, doch auf der anderen Seite wiegen das die kleinen Erfolge und vor allem herausgefundene Möglichkeiten, was meine Stimme hergeben kann, wieder auf. So kann meine Stimme mit der richtigen “handwerklichen Voreinstellung” z. B. hundert Dezibel erreichen – ohne Gefahr auf Schädigung und mit einem neuen erstaunlichen Gefühl im Hals.

Die Mischung aus Theorie, Audio-/Videobeispielen und praktischer Übung sowie Anwendung war hervorragend, sodass die fünf Tage im Nachhinein leider schneller als gedacht herum waren.
Durch diese Tage konnte ich für meine Stimme mehr Vertrauen gewinnen und habe festgestellt, wie unanstrengend es explizit für die empfindlichen Stimmlippen sein darf . Die Geheimzutat: Weniger Luftdruck und noch weniger, je höher die Töne werden. 😉 Ich bin sehr dankbar für diese Tage zwischen “tiefster Trauer” und “innerlichem Lachen” unter wunderbarer Anleitung!