Ein Abend bei Hänsel und Gretel

von Christian Bruns und Michael Helbing

Gerne erzähle ich über den schönen Abend bei der Oper Hänsel und Gretel.

An einem schönen Adventsabend strömten Dominic Richter, Michael Helbing und ich zu der hell erleuchteten Oper. Angefangen haben wir in der Lobby der wunderbaren Staatsoper Hannover mit einem Glas Wein. Mit einem kleinen Programmheft voller Ideen konnten wir uns schon auf die Geschichte einstimmen. Um uns herum waren nicht nur erwachsene Opernbesucher*innen – auch zahlreiche Kinder und Jugendliche waren da. Ganze Schulklassen gingen ehrfürchtig und tuschelnd, auf die Ausstattung der Oper zeigend an uns vorbei.

Mit dem Gong stieg die Aufregung und wir gingen in den imposanten Zuschauerraum. Wir hatten fabelhafte Plätze in der 2. Reihe, mit Blick auf den Orchester Graben und Bühne. Die Oper war voll besetzt. Die Musiker*innen stimmten ihre Instrumente und wir konnten uns nicht entscheiden wo wir zuerst hinschauen sollten.

Dann wurde es dunkel in der Oper. Alles wurde still. Selbst die Schulklassen waren nicht zu hören. Dann betrat der Dirigent das Pult – tosender Applaus im Saal. Dann erklangen die Hörner der spätromatischen Oper aus der Feder Humperdincks. Von unseren Plätzen aus, konnten wir alle Musiker*inenn bei Spiel beobachten. Das war faszinierend! Nach der tosenden Ouvertüre hob sich der Vorhang und die beiden Protagonist*innen begannen zu singen.

Der besondere Charme der Inszenierung list ungebrochen. Malerische Bühnenbilder, alte Theaterkunst und bombastische Pysrotechnik ließen uns staunen und auch träumen. Diese Iszenierung wird seit 1964 aufgeführt udn ist eine der ältesten in Deutschland.

Hänsel und Gretel ist jedem bekannt und ruft Kindheitserinnerungen zurück ins Bewusstsein. Doch es ist schön nach all den Jahren die Geschichte wieder vollständig zu kennen. Vom zerbrochenen Krug Milch und den Streitigkeiten der Kinder, den Beeren die Hänsel ganz alleine aufgefuttert hat da er solch einen Hunger hatte, bis hin zu den 14 Engeln die die Kinder nachts im Wald beschützen.

zwei zu meinen Häupten,

zwei zu meinen Füssen,

zwei zu meiner Rechten,

zwei zu meiner Linken,

zweie, die mich decken,

zweie, die mich wecken…

Das war auch eins meiner Highlights der Oper.

Großen Eindruck hat auch der Kinderchor hinterlassen. Die Aufregung der Kinder war Ihnen anzusehen, ist aber schnell in Freude und Spaß umgeschlagen. Als plötzlich die Hexe Rosina Leckermaul die Bühne betrat und mit ihrem Zauberstab ein Pfefferkuchenhaus, nebst Gartenzaun aus dem nichts herzaubert stieg die Spannung im Saal. Der Sänger der die grüne Hexe mit der bunten Löwenmähne und den langen Fingernägeln spielte muss richtig viel Spaß gehabt haben. Die Kinder haben sich gegruselt – vor allem, als die Hexe im Feuerschein und mit Paukenschlägen um das Haus auf dem Besen geritten ist.

Der Abend war auch schon wieder vorbei und endete mich tosendem Applaus. Und die Hexe wurde standesgemäß ausgebuht.

Mit Klatschmohn roten Händen gingen wir nach Hause mit dem Wissen, das man viel zu selten in die Oper geht.

Vielen Dank für den tollen Abend.