Das sechste Türchen öffnet sich Frau Holle – Mythos und Märchen
Heute ist Nikolaus! 🎅 Hast du schon in deinen Schuh geschaut? Vielleicht hast du Schokolade, Mandarinen oder sogar ein kleines Geschenk gefunden. Aber wusstest du, dass vor langer Zeit nicht der Nikolaus, sondern Frau Holle für die winterlichen Gaben verantwortlich war? Diese sagenhafte Figur hat eine spannende Geschichte, die weit über das bekannte Märchen hinausgeht.
Frau Holle ist mehr als die freundliche Betten-Schüttlerin, die Schnee bringt. In der Mythologie wird sie als mächtige Göttin verehrt, die über Leben, Tod und Wiedergeburt wacht. Ihre Wurzeln reichen bis in die Jungsteinzeit zurück, als die Menschen begannen, eine Erdgöttin für Fruchtbarkeit und Ernte zu verehren. Ihre Namen: Diana, Hulda, Holda, Perchta – Später, mit der Christianisierung Europas, wurde sie zur Sagengestalt und schließlich zur Märchenfigur.
Ihre Bedeutung spiegelt sich besonders in den Rauhnächten wider. Es heißt, in dieser magischen Zeit bringt sie die Seelen der Verstorbenen durch den sagenumwobenen Frau-Holle-Teich am Hohen Meißner in ihr unterirdisches Reich. Gleichzeitig schenkt sie neues Leben und segnet die Erde für das kommende Jahr.
Frau Holle steht nicht nur für die Naturkräfte, sondern auch für Weisheit und Heilkunst. Zahlreiche Pflanzen wie der Holunder oder der Frauenmantel werden mit ihr in Verbindung gebracht. Sie lehrt uns, wie eng das Leben mit der Natur und ihren Kreisläufen verbunden ist.
Die Brüder Grimm haben sie in ihrem berühmten Märchen verewigt, doch ihre wahre Geschichte ist viel älter und reicht tief in die Mythenwelt Europas. Wer sich auf die Spuren von Frau Holle begibt, findet nicht nur Schnee und Märchenzauber, sondern auch eine Verbindung zu uralten Traditionen und zur Natur.
Vielleicht gefällt Dir ihre Geschichte – vielleicht gibt es bald Schnee! ❄️