Das fünfte Türchen öffnet sich: Nikolaus steht vor der Tür!
Morgen ist es so weit – der Nikolaustag! Aber warum heute schon daran denken? Ganz einfach: Heute ist der perfekte Tag, um deine Schuhe zu putzen, damit der Nikolaus sie morgen auch wirklich füllen kann. Denn wie die Tradition es verlangt, stellt man am Vorabend des 6. Dezember seine geputzten Stiefel vor die Tür – und wer möchte schon auf die Überraschung am nächsten Morgen verzichten?
Der Nikolaustag ist nicht nur in Deutschland ein fester Bestandteil der Adventszeit, sondern wird in vielen Ländern weltweit auf ganz unterschiedliche Weise gefeiert. Doch wer war eigentlich der heilige Nikolaus und warum feiern wir seinen Gedenktag?
Der Ursprung des Nikolaustages
Der Nikolaustag geht zurück auf den heiligen Nikolaus von Myra, einen Bischof aus dem 3. Jahrhundert, der für seine Großzügigkeit und Nächstenliebe bekannt war. Die bekannteste Legende erzählt von einem armen Mann, der seine Töchter aufgrund von Armut zur Prostitution zwingen musste. Nikolaus warf heimlich Gold in das Fenster des Mannes, das in den dort zum Trocknen aufgehängten Socken und Stiefeln landete. Von diesem Brauch leitet sich der Nikolaustag ab: Kinder stellen ihre geputzten Stiefel vor die Tür und hoffen, dass sie mit Süßigkeiten, Nüssen und kleinen Geschenken gefüllt werden.
Wie feiern andere Länder den Nikolaustag?
Während der Ursprung des Nikolaustages überall der gleiche ist, gibt es weltweit viele unterschiedliche Traditionen, um den heiligen Nikolaus zu ehren.
- Deutschland: Der Nikolaustag wird in Deutschland von Kindern gefeiert, die ihre Stiefel am Vorabend des 6. Dezember putzen und vor die Tür stellen. Der Nikolaus, oft begleitet von Knecht Ruprecht, bringt Süßigkeiten, Nüsse und kleine Geschenke. In einigen Regionen ist es auch üblich, dass sich ein Erwachsener als Nikolaus verkleidet und die Kinder überrascht.
- Niederlande: Der niederländische Sinterklaas kommt schon Mitte November mit dem „Pakjesboot“ (Geschenkeboot) aus Spanien angereist und wird von den Kindern begeistert erwartet. Vom 5. Dezember bis zum Nikolaustag stellen die Kinder ihre geputzten Schuhe vor die Tür. Sinterklaas und seine Helfer, die Pieten, bringen Geschenke und ein Stück Kohle für unartige Kinder. Am 5. Dezember gibt es in den Niederlanden den „Pakjesavond“ (Geschenkabend), bei dem die Geschenke auf kreative und fantasievolle Weise verpackt werden.
- Österreich und Kroatien: Auch hier stellen die Kinder ihre Stiefel am Vorabend des Nikolaustages vor die Tür. In Österreich ist der Nikolaus oft mit dem Krampus unterwegs – ein gruseliges, dämonisches Wesen, das unartige Kinder erschreckt. In Kroatien bringt der Sveti Nikola ebenfalls Geschenke, doch unartige Kinder bekommen eine goldene Rute.
- Schweiz: In der Schweiz wird der Nikolaustag als Samichlaustag gefeiert. Der Samichlaus und sein Gehilfe Schmutzli besuchen Kinder, die für ihn ein Gedicht oder ein Lied vortragen, um Geschenke zu erhalten. Besonders bekannt ist auch das „Klausjagen“ in Küssnacht, bei dem ein beeindruckender Umzug zu Ehren des Nikolaus stattfindet.
- USA: In den Vereinigten Staaten ist der Nikolaustag weniger populär, dafür aber die Figur des Santa Claus, die sich aus dem Nikolausbrauchtum entwickelt hat, umso bekannter. Viele Kinder stellen auch hier ihre Stiefel oder Strümpfe auf, um sie am Nikolaustag mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten zu füllen.
Warum der Nikolaustag noch heute so wichtig ist
Der Nikolaustag erinnert uns nicht nur an den heiligen Nikolaus und seine Nächstenliebe, sondern auch daran, dass es oft die kleinen, unscheinbaren Gesten sind, die eine große Wirkung haben können. Ob nun durch das überraschende Füllen der Stiefel mit Süßigkeiten oder das Vortragen eines Gedichts – der Nikolaustag lässt Kinder und Erwachsene gleichermaßen in eine festliche und freudige Stimmung eintauchen und stärkt die Vorfreude auf Weihnachten.
Also, nicht vergessen: Heute ist der Tag, um die Schuhe zu putzen! 🎅👢✨