Türchen 2: Advent

Was ist Advent? Ursprung und Bedeutung der Vorweihnachtszeit 🎄

Willkommen im Advent! Die Zeit der Kerzen, des Lichterglanzes und der Vorfreude ist da. Doch woher kommt diese besondere Zeit eigentlich, und was bedeuten die vielen Bräuche und Symbole, die uns im Dezember umgeben? Heute nehmen wir dich mit auf eine Reise durch die Geschichte und Bedeutung des Advents – für alle, die neugierig sind und die Hintergründe unserer Traditionen kennenlernen möchten.

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Advent: Die Ankunft und die Vorfreude auf Weihnachten

Das Wort „Advent“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Ankunft“ – und zwar die Ankunft Jesu, dessen Geburt die Christen an Weihnachten feiern. Ursprünglich war der Advent eine Zeit der Einkehr und inneren Vorbereitung, geprägt von Fasten und Besinnung. Seit 1917 ist das Fastengebot zwar nicht mehr verpflichtend, doch die Tradition des Innehaltens blieb erhalten und lädt uns heute noch dazu ein, uns bewusst auf das Ende des Jahres einzustimmen.

Vorbereitung auf das Weihnachtsfest – und mehr als nur ein christlicher Hintergrund

Neben der religiösen Bedeutung hat die Adventszeit auch heidnische Wurzeln. So feierten die alten Römer zu dieser Zeit das Fest des „Sol Invictus“, des unbesiegten Sonnengottes, und auch in germanischen und skandinavischen Kulturen wurde die Wintersonnenwende gefeiert, das Ende der langen Nächte und der Beginn der zunehmenden Helligkeit. Mit der Christianisierung verschmolzen diese Bräuche teilweise mit den neuen Traditionen – eine Praxis, die man „Inkulturation“ nennt. Bis heute spiegeln viele unserer Adventstraditionen diese Vielfalt wider, von der Freude am Lichterglanz bis hin zur Besinnung auf das „Licht in der Dunkelheit“.

Das neue Kirchenjahr beginnt

Der erste Advent ist nicht nur ein Startschuss für den Adventskalender, sondern markiert auch den Beginn des neuen Kirchenjahres. Seit dem 4. Jahrhundert wird diese Zeit als Vorbereitungszeit gefeiert, und Papst Gregor der Große legte im 6. Jahrhundert die Zahl der Adventssonntage auf vier fest. Jeder Sonntag im Advent ist einem bestimmten Thema gewidmet und dient als geistliche Orientierung.

Vier Sonntage, vier Themen

Die Adventszeit ist in vier Sonntage unterteilt, und jeder dieser Sonntage hat ein eigenes Thema:

  1. 1. Advent – Die Wiederkunft Jesu und das Jüngste Gericht.
  2. 2. Advent – Johannes der Täufer, der als Wegbereiter für Jesus gilt.
  3. 3. Advent (Gaudete) – Der „Freut euch“-Sonntag, ein Fest der Vorfreude.
  4. 4. Advent – Der Gottesmutter Maria gewidmet.

Adventskranz und Adventskalender: Eine Geschichte des Wartens

Der Adventskranz, wie wir ihn heute kennen, wurde im Jahr 1839 vom Hamburger Theologen Johann Hinrich Wichern erfunden, um Kindern die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen. Seine erste Version hatte 24 Kerzen – vier große für die Sonntage und kleine für die Wochentage. Mit der Zeit entwickelte sich daraus der Kranz, den wir heute kennen. Auch der Adventskalender ist eine relativ junge Erfindung: Kreidestriche oder Bildchen dienten zunächst als Zeitmesser, bevor um 1902 der erste Kalender mit Türchen gedruckt wurde.

Weihnachten und seine heidnischen Wurzeln

Obwohl Weihnachten heute als christliches Fest gefeiert wird, reichen viele seiner Traditionen weit in die Vergangenheit zurück. Die Römer feierten die Wintersonnenwende als Fest der Wiedergeburt des Sonnengottes Mithras, und in Nord- und Mitteleuropa feierten die Germanen das Julfest, ein Fest des Lichts und der Hoffnung. Diese Bräuche und Symbole flossen in die Weihnachtstraditionen ein, und noch heute verbinden wir die Adventszeit und das Weihnachtsfest mit Lichtern, Tannengrün und einer symbolischen Erneuerung.

Moderne Bräuche und Symbole – eine bunte Mischung

Heute ist die Adventszeit bunt und vielfältig – von Adventskranz und -kalender bis hin zum „Wichteln“, das auf die nordische Sagengestalt des Wichtelmännchens zurückgeht. Auch der Weihnachtsbaum, der ursprünglich als Symbol der heidnischen Wintersonnenwende galt, fand seinen Weg in unsere Wohnzimmer und wurde zu einem der bekanntesten Symbole der Weihnachtszeit. Geschenke, die heute in vielen Familien an Weihnachten ausgetauscht werden, gehen auf einen Brauch Martin Luthers zurück, der das Beschenken am Nikolaustag durch das „Christkind“ ersetzen wollte.

Der Advent als Zeit der Freude und Besinnlichkeit

Ob Christ oder nicht, die Adventszeit lädt uns alle dazu ein, die Hektik des Jahres hinter uns zu lassen und die besonderen Momente des Dezembers zu genießen. Mit jedem Adventssonntag, jedem Licht auf dem Kranz und jedem geöffneten Türchen im Kalender nähern wir uns dem Fest und kommen zur Ruhe. Ob mit einer Tasse Tee, einer Kerze oder einem Spaziergang durch den Lichterglanz – lass den Advent zu einer Zeit der Freude und Besinnung werden.

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